Äthiopien
Afrika liefert etwa ein Sechstel des Kaffeevolumens weltweit. Während die ostafrikanischen Produzenten Arabicas anbauen, überwiegen in den weitläufigen Plantagen Westafrikas Robustas. In den Ländern der geographischen Mitte Afrikas gedeihen beide Sorten. In arabischen Länderen spielt Kaffeeanbau keine wirtschaftliche Rolle.
Äthiopien ist mit einer Produktion von 270.000 Tonnen Rohkaffee im Jahr 2010 Afrikas größter Exporteur von Arabica-Kaffee. Kleine private Kaffeeplantagen produzieren etwa 90 % des Kaffees, während die großen staatseigenen Plantagen den Rest beisteuern. Die gesamte Fläche des Kaffeeanbaus ist schwer zu bestimmen, weil die Parzellen zersplittert und mit anderen Kulturen durchsetzt sind. Es wird geschätzt, dass Äthiopien über 320.000 Hektar Kaffeebäume hat. Die jährliche Produktion reicht von 200.000 bis 300.000 Tonnen, je nach Wetter und Preisen. Über 35 % der gesamten Produktion wird lokal konsumiert. Die äthiopische Regierung engagiert sich für die Förderung privater Investitionen in der Kaffee-Industrie und erhofft sich dadurch eine Expansion der Plantagen und eine verbesserte Qualität und Produktivität.
Alle exportierten Kaffees, gewaschen oder an der Sonne getrocknet, werden entweder nach Addis Abeba oder nach Dire Dawa zur Versteigerung an die Exportunternehmen geliefert. Dire Dawa dient als Auktions- und Export-Zentrum für die an der Sonne getrocknete Harrar-Sorten der Region. Zwanzig Schüsseln mit mehreren Kilogramm Kaffee pro Sorte werden ausgestellt und mit Informationen über Herkunft (vor allem, ob Flachland oder Hochland) versehen. Die Versteigerung wird dabei von der Regierung Äthiopiens durchgeführt.
Äthiopien ist die Urheimat des Rohkaffees. Seine Kaffees sind von einer einzigartigen Vielfalt und Unverwechselbarkeit. Die wichtigsten Klassifizierungen sind: Gimbi, Harrar, Limu, Yirgacheffe und Sidamo. Wie in Afrika üblich, werden die Rohkaffeebohnen sowohl trocken (Osten) als auch nass (Westen) aufbereitet. Die Rohkaffeebohnen sind meist klein bis mittelgroß, tiefgrün-bläulich bis grün-gelblich gefärbt und haben eine raue Oberfläche. In der Region Harrar werden die Kaffeekirschen zum Trocknen in die Sonne gelegt; gelegentlich bleiben sie sogar am Strauch bzw. Baum, bis sie von der Sonne verdorrt sind. Das Ergebnis ist ein Erlebnis in der Tasse: mittelkräftiger Körper, fruchtige, vielschichtige Süße, mit einer unglaublichen Aromenvielfalt. Ungewaschene Rohkaffees aus den Regionen Gimbi und Sidamo sind etwas leichter und rauer im Geschmack.
Der Yirgacheffe gehört für uns zu den Königen der Kaffeewelt: leichter bis mittelschwerer Körper, überbordende florale Aromen mit Zitrus-Anteilen, bei gut ausbalancierter Säure. Gewaschene Rohkaffees der Klassifizierung Limu, Sidamo oder Jimma sind ähnlich, aber nicht ganz so fein wie der Yirgacheffe.
Zusammenhang zwischen dem Charakter der Sorte und der Bezeichnung
Die äthiopischen Kaffees werden nach folgenden Charakteren eingeteilt:
• Sidamo = süss, floral
• Yirgacheffe = blumig, zitrus, würzig
• Limu = weinig
• Lekempti = fruchtig
• Harrar = beerig
Eine Sonderstellung nimmt der Jimma (Jima, Djimmah) ein, der sich besonders auf Grund seiner Varietätenvielfalt nicht eindeutig charakterisieren lässt. Jedem für die Auktion bzw. für den Export bestimmten Kaffee wird vom staatlichen Verkostungszentrum im Rahmen der Qualitätskontrollen sein Charakter (z. B. Sidamo = süss; Yirga Cheffe = blumig, würzig) zugewiesen. Diese Einteilung wird unabhängig von der Herkunft des Kaffees getroffen. Entscheidend für die Bezeichnung eines Kaffees ist also nicht das Anbaugebiet, sondern der Charakter des Kaffees!!!
Die verwaltungspolitischen Grenzen sind also nicht identisch mit den Grenzen der Kaffee-Charaktere! So wird z. B. der Kaffee aus Wanago, einem Distrikt der Gedeo-Zone, in der der berühmte Yirgacheffe (benannt nach dem Distrikt Yirgacheffe) produziert wird, auf Grund seines, je nach Lage unterschiedlichen, Charakters entweder dem Yirgacheffe oder dem Sidamo (benannt nach der ehemaligen Provinz Sidamo) zugeordnet.
Klassifizierung der Sorten
Die Top-Qualitäten des Rohkaffees werden für gewaschene Sorten als Grade 1 (0 bis 3 Defekte) und Grade 2 (4 bis 12 Defekte) oder Grade 3 angegeben. Die besten sonnengetrockneten Sorten des Ostens erhalten Grade 4 und 5. Es wird gemunkelt, dass die Sorten manchmal willkürlich tiefer eingestuft werden, um die Verzollungskosten tiefer zu halten.
Äthiopien ist mit einer Produktion von 270.000 Tonnen Rohkaffee im Jahr 2010 Afrikas größter Exporteur von Arabica-Kaffee. Kleine private Kaffeeplantagen produzieren etwa 90 % des Kaffees, während die großen staatseigenen Plantagen den Rest beisteuern. Die gesamte Fläche des Kaffeeanbaus ist schwer zu bestimmen, weil die Parzellen zersplittert und mit anderen Kulturen durchsetzt sind. Es wird geschätzt, dass Äthiopien über 320.000 Hektar Kaffeebäume hat. Die jährliche Produktion reicht von 200.000 bis 300.000 Tonnen, je nach Wetter und Preisen. Über 35 % der gesamten Produktion wird lokal konsumiert. Die äthiopische Regierung engagiert sich für die Förderung privater Investitionen in der Kaffee-Industrie und erhofft sich dadurch eine Expansion der Plantagen und eine verbesserte Qualität und Produktivität.
Alle exportierten Kaffees, gewaschen oder an der Sonne getrocknet, werden entweder nach Addis Abeba oder nach Dire Dawa zur Versteigerung an die Exportunternehmen geliefert. Dire Dawa dient als Auktions- und Export-Zentrum für die an der Sonne getrocknete Harrar-Sorten der Region. Zwanzig Schüsseln mit mehreren Kilogramm Kaffee pro Sorte werden ausgestellt und mit Informationen über Herkunft (vor allem, ob Flachland oder Hochland) versehen. Die Versteigerung wird dabei von der Regierung Äthiopiens durchgeführt.
Äthiopien ist die Urheimat des Rohkaffees. Seine Kaffees sind von einer einzigartigen Vielfalt und Unverwechselbarkeit. Die wichtigsten Klassifizierungen sind: Gimbi, Harrar, Limu, Yirgacheffe und Sidamo. Wie in Afrika üblich, werden die Rohkaffeebohnen sowohl trocken (Osten) als auch nass (Westen) aufbereitet. Die Rohkaffeebohnen sind meist klein bis mittelgroß, tiefgrün-bläulich bis grün-gelblich gefärbt und haben eine raue Oberfläche. In der Region Harrar werden die Kaffeekirschen zum Trocknen in die Sonne gelegt; gelegentlich bleiben sie sogar am Strauch bzw. Baum, bis sie von der Sonne verdorrt sind. Das Ergebnis ist ein Erlebnis in der Tasse: mittelkräftiger Körper, fruchtige, vielschichtige Süße, mit einer unglaublichen Aromenvielfalt. Ungewaschene Rohkaffees aus den Regionen Gimbi und Sidamo sind etwas leichter und rauer im Geschmack.
Der Yirgacheffe gehört für uns zu den Königen der Kaffeewelt: leichter bis mittelschwerer Körper, überbordende florale Aromen mit Zitrus-Anteilen, bei gut ausbalancierter Säure. Gewaschene Rohkaffees der Klassifizierung Limu, Sidamo oder Jimma sind ähnlich, aber nicht ganz so fein wie der Yirgacheffe.
Zusammenhang zwischen dem Charakter der Sorte und der Bezeichnung
Die äthiopischen Kaffees werden nach folgenden Charakteren eingeteilt:
• Sidamo = süss, floral
• Yirgacheffe = blumig, zitrus, würzig
• Limu = weinig
• Lekempti = fruchtig
• Harrar = beerig
Eine Sonderstellung nimmt der Jimma (Jima, Djimmah) ein, der sich besonders auf Grund seiner Varietätenvielfalt nicht eindeutig charakterisieren lässt. Jedem für die Auktion bzw. für den Export bestimmten Kaffee wird vom staatlichen Verkostungszentrum im Rahmen der Qualitätskontrollen sein Charakter (z. B. Sidamo = süss; Yirga Cheffe = blumig, würzig) zugewiesen. Diese Einteilung wird unabhängig von der Herkunft des Kaffees getroffen. Entscheidend für die Bezeichnung eines Kaffees ist also nicht das Anbaugebiet, sondern der Charakter des Kaffees!!!
Die verwaltungspolitischen Grenzen sind also nicht identisch mit den Grenzen der Kaffee-Charaktere! So wird z. B. der Kaffee aus Wanago, einem Distrikt der Gedeo-Zone, in der der berühmte Yirgacheffe (benannt nach dem Distrikt Yirgacheffe) produziert wird, auf Grund seines, je nach Lage unterschiedlichen, Charakters entweder dem Yirgacheffe oder dem Sidamo (benannt nach der ehemaligen Provinz Sidamo) zugeordnet.
Klassifizierung der Sorten
Die Top-Qualitäten des Rohkaffees werden für gewaschene Sorten als Grade 1 (0 bis 3 Defekte) und Grade 2 (4 bis 12 Defekte) oder Grade 3 angegeben. Die besten sonnengetrockneten Sorten des Ostens erhalten Grade 4 und 5. Es wird gemunkelt, dass die Sorten manchmal willkürlich tiefer eingestuft werden, um die Verzollungskosten tiefer zu halten.